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Geschichte

Kastl blickt auf eine lange und reichhaltige Ge- schichte zurück. Beiträge, die sich mit der Historie zu den Gemeindeteilen und dem Lauterachtal befassen, erhält man bei Klick aufs Bild links. Eine Zusammenfassung befindet sich auch bei de.wikipedia.org.

Da in Wikipedia bisweilen dem Vandalismus und anderen unnötigen Diskussionen entgegnet werden muss, sichern wir den Stand vom April 2008 durch die Ablage an dieser Stelle.





Über die Jahrhunderte gab es verschiedene Schreibweisen für den Ortsnamen, wie Castel oder Kastel. Der Ortsname bezieht sich auf eine frühmittelalterliche Burg, die zwischen 1098 und 1103 durch die Edelfreien Otto und Hermann von Kastl, Graf Berengar von Sulzbach und die diepoldingerische Markgräfin Luitgart in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Das Kloster ist das älteste Benediktiner- kloster des Nordgaus und war bis 1188 Hauskloster der einflussreichen Grafen von Sulzbach. Es galt als eines der wichtigen Reformklöster der Hirsauer Reform- bewegung in Süddeutschland während des 12. Jahrhunderts. Die kunsthistorisch und architekturgeschichtlich bedeutende Kirche ist dem hl. Petrus geweiht.

Im Hochmittelalter kann das Kloster als eines der kulturellen Zentren der heutigen Oberpfalz gelten ( vgl. Abtswahl ). Der Ort erhielt 1323 das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten von König_Ludwig dem Bayern, dessen Tochter im Kleinkindalter verstarb und - als Mumienkind erhalten - in der Klosterkirche besichtigt werden kann. Das Kloster bestand bis zur Säkularisation 1803, gehörte während der Reformation den Jesuiten und nach Aufhebung des Jesuitenordens in Bayern 1782 dem Johanniter- und Malteserorden, an den es vom bayerischen Kürfürsten Karl Theodor übergeben worden war. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das Kloster war. Kastl war bis 1929 (vor weniger als 80 Jahren) Zentrum des Distrikts (Vorläufer der Landkreise) mit Landgericht und Finanzamt. Zuvor, spätestens mit der Diskussion zum Bau der Eisenbahnlinien, war Kastl ins Blickfeld der unterschiedlichen Interessen in Amberg und Neumarkt geraten.

So hatte es Überlegungen gegeben, die Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg über Kastl zu führen. Sie wurde schließlich über Neumarkt realisiert. Im Gegenzug sollte eine Bahnverbindung Amberg-Neumarkt entstehen. Gebaut wurde schließlich (Einweihung 1903) nur von Amberg bis Lauterhofen, eine Lokalbahn (Stich- oder Saugbahn). Mit dem Bau der ersten Autobahnen sollte Kastl nochmals berück- sichtigt werden, bei der Verbindung von Nürnberg nach Regensburg. Sie wurde wegen des 2. Weltkrieges nicht fertiggestellt. Die Quader für Brückenbauwerke waren bereits im Hainthal gelagert (Reste davon heute beim Freibadparkplatz) und die Humushalten auf den Hochflächen über der Klosterburg. Einige Jahrzehnte später wurde die Autobahn über Neumarkt geleitet.

Die Landkreisfunktion gab man mit der Verwaltungsreform_1929 nach Neumarkt i.d.OPf. ab, die Finanzamtsfunktion nach Amberg. „Am 31.12.1930 wird das Amtsgericht aufgelöst, ein schier nicht zu verkraftender Aderlaß. Öd und verlassen stand nun unsere imposante Klosterburg auf der Jurahöhe auf neue Aufgabe wartend. Man bemühte sich wieder eine Ordensgemeinschaft zur Ansiedlung zu gewinnen. Auch das gelang nicht. So errichtete die Stadt Regensburg ein Schul- landheim für ihre Schuljugend“. 1935 gesellte sich ein weiblicher Arbeitsdienst dazu. „Ca. 50 Mädchen mußten ihren halbjährigen Arbeitsdienst ableisten, wo sie bei kinderreichen Familien und bäuerlichen Betrieben zum Einsatz kamen. Die geschlossene Unterkunft sorgte für nationalsozialistische Erziehung“ (vgl. Mosners Heimatbücherl). Im August und September 1942 wurden von den nationalso- zialistischen Machthabern, so die Recherchen der letzten Geschäftsführer des Ungarischen Gymnasiums, in der Burg "verschleppte Kinder slowenischer Wider- standskämpfer (Partisanen) untergebracht, die als Vergeltungsmaßnahme von ihren Familien getrennt wurden". "Mit Kriegsende wurden beide Einrichtungen aufgelöst. Die Vertreibung der Deutschen aus Gebieten des Ostens machte nun die Errichtung eines Flüchtlingslagers innerhalb der historischen Mauern erforderlich. Sechs - bis Achthundert und mehr Heimatvertriebene fanden vorübergehende Notaufnahme" (ebd). Von 1958 bis Ende des Schuljahres 2005/2006 befand sich in den historischen Räumen des Klosters ein Ungarisches_Gymnasium mit angeschlossenem Internat.

Mit der Gebietsreform_1972 (bis 1978) wurde die Marktgemeinde Kastl dem Landkreis Amberg-Sulzbach zugeordnet.

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