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Entscheidung steht noch aus

Kastl – Die Entscheidung über den künftigen Schulort für die Kastler Hauptschüler steht noch aus. Der Marktgemeinderat hat in seiner Februarsitzung erstmals öffentlich darüber beraten. In den nächsten Monaten muss man sich klar darüber werden, ob man auf eine Partnerschaft mit Lauterhofen oder mit Ursensollen baut. Die Schul- aufsichtsbehörden haben den Marktgemeinderäten die Entscheidung freigestellt. Eine Abstimmung wollte Bürgermeister Braun in der Februarsitzung aber noch nicht herbeiführen.

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Die Kastler Marktgemeinderäte waren am Montag, 26. Januar, zu Vorgesprächen mit den Gemeinderäten aus Lauterhofen, Pilsach und Berg in Ballertshofen beieinander. Am Mittwoch, 28. Januar, traf man sich aus gleichem Grunde mit den Räten von Ursensollen. Die Schulräte aus Neumarkt waren in Ballertshofen und die aus Amberg beim Termin in Ursensollen anwesend. Von der Entfernung, der Größe und sonstigen Vergleichsdaten seien sich Lauterhofen und Ursensollen sehr ähnlich, meinte der Bürgermeister. Wo immer man nach sachlichen Unterscheidungsmerkmalen suche, treffen diese für beide Orte zu. Die Partnerschaft mit Lauterhofen habe nach Aussage der Schüler, Eltern und Lehrkräfte hervorragend funktioniert.

Bürger aus Ortsteilen, die nahe an der Gemeindegrenze liegen, werden sich vermutlich für den jeweils nähergelegenen Standort aussprechen. Wie auch immer wir entscheiden, meinte der Bürgermeister, wir können es nur falsch machen. Besonders ärgerlich wäre aber, wenn das Kultusministerium, wegen der anhaltenden Bildungsdiskussion, nach der Entscheidung neue Rechtslagen schaffen würde. Kombinationsklassen, wie in der Grundschule, auch für Hauptschüler könnten jetzt helfen. Die Pflicht zum Besuch von Sprengelschulen nimmt Eltern, im Gegensatz zu Realschule und Gymnasium, die freie Wahl. In anderen Bundesländern wurde das bereits abgeschafft. Zur Entschärfung trägt aber bei, so der Bürgermeister, dass die Schulabteilung an der Regierung zugesagt hat, man könne bei Gastschulanträgen großzügig verfahren.

Der Verlust der Hauptschule ist ein schmerzlicher Vorgang, meinten einige Ratsmitglieder. Im Laufe der Geschichte wurden schulische Verbünde oft auch zu Vorbildern bei der Bildung neuer Verwaltungseinheiten oder bei Eingemeindungen. Es sei deshalb auch sinnvoll, über Berührungspunkte mit den Nachbargemeinden nachzudenken, die über das Schulische hinaus gehen und ob wenigstens dabei eine auf Dauer angelegte gleichwertige Partnerschaft zu erwarten ist.

Die Vorgeschichte
Vor der Diskussion hatte der Bürgermeister die Ursachen für die notwendige Entscheidung erläutert. Beinahe zehn Jahre haben die Gemeinden Kastl, Lauterhofen und Pilsach mit ihren Hauptschülern der siebten bis zehnten Klassen kooperiert. Kastler und Pilsacher Schüler für den Mittlere-Reife-Zug (M-Schüler) wurden nach Lauterhofen geschickt, im Gegenzug verteilte Lauterhofen seine Regelschüler nach Kastl und Pilsach. Somit konnten alle drei Hauptschulen erhalten bleiben.

Das Schulamt Neumarkt hat nun angekündigt, dass die M-Schüler von Lauterhofen künftig im Verbund mit den M-Schülern der Hauptschule Berg zu unterrichten wären, wobei sich die beiden Standorte abwechseln. Die jeweils neuen 7. Klassen für M-Schüler würden zwei Jahre lang in Berg und danach zwei Jahre lang in Lauterhofen gebildet. Da die Schüler vier Jahre lang bis zur Mittleren Reife in diesen Schulen verbleiben, hat demnach jeder Standort immer zwei M-Klassen. Beginnen soll dieses Modell in der Hauptschule Berg, so dass Lauterhofen in den nächsten beiden Jahren, über die bereits bestehenden Klassen hinaus, keine neuen M-Klassen mehr erhält.

Nun kommt hinzu, dass in Pilsach die Regelschüler für einen eigenen Hauptschulstandort nicht mehr ausreichen und die Hauptschule mit dem kommenden Schuljahr geschlossen wird. Pilsach muss sich nun entscheiden, ob es weiterhin im Verbund mit Lauterhofen und, nunmehr als weiteren M-Zug-Partner, mit Berg kooperieren will, oder ob die Schüler nach Neumarkt geschickt werden sollen. Und Kastl muss sich entscheiden, ob es in diesem Verbund bleiben will, oder die Schüler nach Ursensollen abgibt. Da Ursensollen keinen M-Zug hat, müssten die Kastler M-Schüler nach Amberg. Das wäre für die Schulaufsichtsbehörden der zunächst normale Vorgang, weil Kastl zum Schulamt im Landkreis Amberg-Sulzbach gehört.

Wie geht es weiter?
Für den Hauptschulstandort Lauterhofen könnte die Situation auf Dauer eng werden, wenn beide bisherigen Verbundpartner abspringen. Da man nicht mehr jedes Jahr auf M-Klassen bauen kann, will Lauterhofen die Regelklassen nicht mehr abgeben. Es stellt sich die Frage, ob man Lauterhofener Eltern vermitteln kann, dass ein Teil der Schüler, wie bisher, nach Kastl fahren soll, wenn andere in Lauterhofen bleiben dürfen. Die Kastler Hauptschule kann aber nur mit Schülern aus dem Gemeindegebiet nicht mehr lange bestehen bleiben. Die Kastler wollen nun die Entscheidung von Pilsach abwarten, womit Mitte März zu rechnen ist. In der Kastler Märzsitzung wird man sich nochmals ohne Abstimmung darüber unterhalten. Bis dahin wird sich die Verwaltung die vorhersehbaren Schülerzahlen sortiert nach ihren Herkunftsorten in den Nachbar-gemeinden bemühen.

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