Die Uni Eichstätt und "famos " gestalteten ein Symposium zum Thema Evaluation - zwischen funktionalistischer Analyse und pädagogischem Anspruch. Evaluations- konzeptionen und -verfahren, so die Veranstalter, sind in Veröffentlichungen und auf Tagungen hinlänglich dargestellt worden. Das Symposium stellte sich deshalb weiterführenden Fragestellungen: Welchen Nutzen hat die Schulevaluation für die verschiedenen Adressaten? Was kann sie leisten? Wo verlaufen ihre Grenzen? Sind demzufolge Ergänzungen, Veränderungen und Relativierungen notwendig, um eine ganzheitliche Sicht von Schulqualität zu gewinnen?
Professor Schönig für die Uni Eichstätt, MD Erhard für das Kultusministerium und der Oberbürgermeister sprachen Grußworte. Prof. Rauschenberger, Kassel, hielt das Hauptreferat am Freitag.
Evaluation und selbstbestimmte Schule behandelte Frau Prof. Dr. Frost vom Pädagogischen Institut I, Universität Köln, in ihrem Workshop.
Im Workshop "Evaluation - und was kommt danach?"; Armin Lohmann, Referatsleiter im niedersächsischen Kultusministerium, Autor und Trainer an der Dortmunder Akademie für Führungskräfte.
Für Heinz Lang, Verfasser dieser Seiten und zum Eröffnungsgespräch am Podium, war der Wochenendtermin eine gute Gelegenheit, Bekannte aus der Pädagogik wieder zu treffen. Dr. Gerald Klenk ist der Vorsitzende von "famos". Man kennt sich nicht zuletzt aus MODUS F. Armin Lohmann ist Abteilungschef am Kultusministerium in Nieder- sachsen und war für die Deininger Schulentwicklung beispielgebend. Dipl. Soziologin Beatrix Ehrensperger war für das Deutsche Jugendinstitut tätig und bei Recherchen zur Ganztagspädagogik auf der Deininger Homepage fündig geworden; sie freute sich, den Verfasser der Texte persönlich kennenzulernen. Rektor Helmut Schuster, Schwarzen- feld, ist ebenfalls in MODUS F und in der Vorstandschaft des Schulleiterverbandes. Dr. Hermann Fußstetter vertritt die Bairische Wirtschaft in der Stiftung Bildungspakt Bayern.
Ein ganzheitliches Menschenbild sowie ein wertorientiertes Weltbild sind unverzichtbar für eine am Menschen und nicht nur an seiner erwünschten Bestimmung ausgerichteten Bildung. Evaluation muss sie deshalb angemessen einbeziehen. Dazu sollen die Prinzipien der Objektivität, (Re-)Produzierbarkeit und Standardisierung um weiterführende „weiche“ Frage- stellungen ergänzt werden. Leitend ist die Idee, dass die verschiedenen wissenschaftlichen Denkansätze und -traditionen in einen konstruktiven Diskurs gebracht werden sollen, aus dem heraus eine erweiterte Sichtweise für Schulentwicklung und Evaluation entstehen kann. Die einzelnen Beiträge des Symposiums sollten dieses Anliegen aus den unterschiedlichen Blickwinkeln von Theorie und Praxis beleuchten.
Erkennbar wurde, dass wir erst am Anfang einer gelingenden Evaluation stehen [Rauschenberger] und wir mit ständigem Blick auf die Defizite vielleicht auch nicht ganz auf dem richtigen Weg sind (vgl. Stärkenorientierung ). Allen Beteiligten muss klar sein, dass Wissen letztlich nicht messbar ist [Köhler].