In einer Sondersitzung im September 09 beriet man im Marktgemeinderat zur Sanierung der Klosterbergstraße. Die bisherigen Überlegungen wurden von den Planern, den Architekten Urban Meiler und Johann Ernst aus Amberg, vorgetragen. Sie hatten in einem Vorentwurf dargestellt, wie man bestimmte Örtlichkeiten gestalten könnte, die vierzehn Tage zuvor in einer Ortsbesichtigung thematisiert worden waren. Beraten wurden auch Möglichkeiten, wie man den Verkehr deutlich vermindern kann.
Die grundsätzliche Charakter soll durch ein schmales Asphaltband als Fahrbahn mit anschließender Pflasterung, nach Möglichkeit von Hauswand bis Hauswand hergestellt werden. In weiten Bereichen des Straßenverlaufes war in der Vergangenheit durch Aufbauten die Straßenhöhe verändert worden. Wo man einst ebenerdig ins Haus ging, muss man jetzt eine Stufe hinunter. Ehemalige Treppen versinken im Straßenbelag. Dies soll wieder zurückgebaut werden. Dann könnte auf manche kleine Mauer, die Anwohner etwa zum Schutz vor Oberflächenwasser errichtet haben, wieder verzichtet werden. Auf diese Weise sollten zahlreiche kleine Plätze entstehen, die zum Verweilen einladen und Ansichten oder Aussichten genießen lassen. Die Formgebung der Fußgängerbereiche am Marktplatz könnte dabei Vorbild sein und eine Fortsetzung finden. Aufgewertet werden sollen auch zwei Gässchen, die als Fußwege zur Klosterburg führen. Eines zweigt bereits vor der Pizzeria vom Marktplatz ab, führt an den Anwesen Vahle und Kastner vorbei und mündet beim Anwesen der Kirchenstiftung, dem Mesnerhaus, in die Klosterbergstraße. Das andere endet ebenfalls an dieser Stelle und führt die Fußgänger von der Hainthalstraße her. Ein Marktrat bat die Planer, dass sie an diesem markanten Punkt der Klosterbergstraße ihr Meisterstück zu Gestaltungsideen abliefern mögen.
Etwas oberhalb dieser Örtlichkeit verliert der Klosterberg seine beengte Situation und es könnten ein paar Stellplätze, vielleicht sogar eine Aussichtsplattform mit Blick auf Pfingstberg und Hainthal entstehen. Noch weiter oben entfaltet sich die großzügige und trichterförmige Einfahrt zur Klosterburg. Sie soll platzartig gestaltet werden. Talwärts möchte man dies mit zwei Säulenbauwerken verdeutlichen, die eine Stadttor-ähnliche Situation herbeiführen, jedoch ein gutes Durchfahren ermöglichen und nach oben offen bleiben. Berauf soll ab hier die Fahrbahn zwar deutlich breiter ausgelegt werden, dennoch wird auch hier das Thema Fußgängerbereiche von unten aufgegriffen und bis zur Einfahrt in den Schulsportplatz fortgeführt.
Ein relativer Zeitdruck für die Planungsarbeiten entstand, da Kastl nur durch das Investitionsprogramm der Bundesrepublik in die Lage versetzt wird, diese wichtige Maßnahme durchzuführen, was aber ein zügiges Vorgehen verlangt. Behördlich abzuwickeln ist das Verfahren über das Städtebauprogramm. Für die Anwohner bringt das den großen Vorteil, dass auch Maßnahmen im privaten Bereich voll gefördert werden und manche Grauzonen bei den Grundstücksverhältnissen kostengünstig und abschließend geklärt werden können.
Mit der Umgestaltung soll auch die Vermeidung des Durchgangsverkehrs gelingen. Dabei haben die Anwohner in der Vergangenheit stets darauf hingewiesen, dass sie sich weniger über die Einheimischen ärgern, als über die Kraftfahrer, die aus entfernten Städten kommen und trotz der Verbotsschilder die Wegstrecke von Amberg nach Neumarkt abkürzen wollen.
Bürgermeister Braun hat zusammen mit Polizei und Landratsamt die Möglichkeiten erörtert und im Rat vorgestellt. Durchführbar wären die Lösungen Einbahnstraße, Ampel und Vollsperrung bei Ausnahmegenehmigungen. Ein Beschluss dazu ist noch nicht erfolgt. (nla).