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Oktobersitzung zur Lauterachtalstraße

Die Stellungnahme der Gemeinde zur Planung der Staatsstraße 2235, Kastl Richtung Hohenburg, war Thema bei der Oktobersitzung 2009 des Kastler Marktgemeinde- rates. Ende Oktober läuft die Auslegungsfrist zum Planfeststellungsverfahren ab. 2006 war vom Straßenbauamt dazu eine Planung vorgelegt worden, die nun im wesentlichen verwirklicht werden soll.
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Kastl. Die Stellungnahme der Marktgemeinde zum Planfeststellungsverfahren für die St 2235, der Straße ins Lauterachtal, war von Bürgermeister Stefan Braun kurzfristig auf die Tagesordnung der Marktratssitzung genommen worden. Er stellte fest, dass die Planungen im Wesentlichen den bisher bekannten Vorstellungen des Straßenbauamtes entsprechen und empfahl Zustimmung.
Laut Bürgermeister werde durch die Straßenbaubehörden ein Kreisverkehr bei der Mühlhausener Straße immer noch abgelehnt. Inzwischen würde aber der Einbau einer Verkehrsinsel am Ortsanfang akzeptiert. Er forderte darüber hinaus, dass der Fußweg vom Ortsteil Hammer her an den Fußweg des Baugebietes angebunden wird und ebenso wünsche er eine Anbindung des Radweges an die neue Straßentrasse bei der neu entstehenden Brücke im Lauterachtal. Dass ein Teil der bisherigen Straße auf wassergebundene Decke zurückgebaut werden müsse, sei dem notwendigen Überschwemmungsraum geschuldet und dass die alte Trasse an die neue Lauterachtalstraße angebunden werde, verbiete sich wegen der Unfallgefahr. Außerdem werde der vorliegenden Planung nach die neue Brücke etwas kleiner dimensioniert. Mit einer Mehrheit von acht zu vier Stimmen wurde dem zugestimmt.
Ein Marktrat der Grünen hatte zuvor darauf hingewiesen, die verringerte Brückenlänge verschlechtere den Kaltluftabfluss und damit das Mikroklima in diesem Bereich. Auch werde der bisher geringe Verkehr auf Dauer erheblich ansteigen, da der Schwerlastverkehr die kürzere Verbindung durch das Lauterachtal in Richtung Regensburg suchen werde. Ein Marktrat der JUL meinte, dass die Bürgerbefragung um Jahre zu spät erfolgt sei und Baumaßnahmen im Vorfeld die Entscheidung wesentlich beeinflusst hatten. Ein trauriges Kapitel Kastler Geschichte würde damit in Beton gegossen. Er befürchtet ferner, dass die geradlinige Gangart bei diesen Baumaß- nahmen weitreichende Auswirkungen auf den Ausbau des restlichen Teilstücks im Lauterachtal haben werde. (nla).
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Zur Geschichte der Diskussion um die Staatsstraße 2235 bei Kastl
Die Straße von Kastl nach Hohenburg, Staatsstraße 2235, sollte schon in den frühen 70er Jahren, unter Bürgermeister Xaver Mosner, auf der bestehenden Trasse im Ortsteil Hammer ausgebaut werden. Damals war im Vorfeld versäumt worden, mit den Anliegern Gespräche zu führen. So kam es erst bei Grundstücksverhandlungen zum Widerstand und die Sache ruhte in der Folge mehr als zehn Jahre. Zum Ende der Ära Mosner, unterstützt von einer damals einflussreichen Freien Wählerschaft, wurde eine Planung erarbeitet, die für die Trasse einen Wechsel auf die südliche Talseite vorsah.
Gegen die Ausbaubreite, die geschwindigkeitsfördernde Linienführung und das zusätzliche Brückenbauwerk zwischen Kastl und dem Ortsteil Lauterach wandte sich die Kastler Junge Union, die schließlich mit einem eigenen Wahlvorschlag für die Kommunalwahl 1984 antrat, damals als JU-UL. Die Staatsstraße und der geplante Abbruch des ehemaligen Bahnhofs waren damit Wahlkampfthemen. GRÜNE, ebenfalls erstmals mit eigenem Wahlvorschlag angetreten, und SPD vertraten den selben Standpunkt. Man sammelte über 700 Unterschriften. Nur ein kurzes, außerörtliches Teilstück beim Ortsteil Lauterach wurde in den 80er Jahren ausgebaut. Das umstrittene Ende dieses Teilstückes orientierte sich an den Einwänden der JU-ler, so dass der Wechsel der Talseite hier noch nicht vorgezeichnet war. Das weitere Planfest- stellungsverfahren zur innerörtlichen Gestaltung der Lauterachtalstraße verschwand wieder in den Schubläden.
Mitte der 90er Jahre bemühte sich die JUL erfolgreich um die Ansiedlung eines weiteren Einkaufsmarktes. Dies nahm Bürgermeister Hans Raab zum Anlass, die Straßenausbaupläne hervor zu holen. Er verknüpfte die Straßenbaumaßnahme mit der Ausweisung des Bebauungsplanes „An der Lauterach“ als ein Mischgebiet für Einkaufsmarkt und Wohnbebauung und zog mit dem Bebauungsplan die rechtliche innerörtliche Festlegung der Staatsstraße durch; ein Planfeststellungsverfahren erübrigte sich. Seine Mehrheit von einer Stimme in der entscheidenden Sitzung war für viele überraschend. Eine Gemeinderätin der CSU und eine Gemeinderätin der SPD hatten sich kurzfristig umorientiert.
Die von den Gegnern eingereichte Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof mit dem Hauptvorwurf der „Planungsunaufrichtigkeit“ hatte keine aufschiebende Wirkung für die Baumaßnahmen, so dass ein abschließendes Urteil erst weit nach Fertigstellung der Baumaßnahme erfolgen sollte. Man hätte allenfalls Entschädigungsleistungen erstreiten können. Darum war es niemandem gegangen und so wurde die Klage zurückgezogen. Eine weitere Faktenlage wurde im Herbst 1999 mit dem Neubau der Brücken zur Bundesstraße 299 geschaffen. Die bisherige Anbindung des Ortsteiles Hammer wurde abgetrennt und zu einem Fuß- und Radweg zurück gebaut.
Im Jahr 2004 wurden unter dem neuen Bürgermeister, Stefan Braun, die Bürger befragt, wie es mit der Trassenführung weitergehen soll. Die inzwischen vorge- nommenen, innerörtlichen Veränderungen wiesen klar in die Richtung „geradeaus“, was dann 66% der Bürger auch bestätigten. Im Jahr 2006 legte das Straßenbauamt dafür eine Planung vor, die nun umgesetzt werden soll. Wann mit einem Ausbau begonnen werden soll wurde den Marktgemeinderäten nicht mitgeteilt. (nla).


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