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Beantragung der Mittel zur Sanierung

Die Gestaltungsplanung sieht zwischen Marktplatz und Burgeinfahrt eine hell asphaltierte Fahrbahn mit 2,75 Metern Breite vor. Links und rechts anschließend soll bis zu den Hauswänden gut begehbares Pflaster als Fußgängerbereich ausgewiesen sein.

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Bericht für die Mittelbayerische Zeitung

Kastl. Gedämpfte Begeisterung für die Sanierungsmaßnahmen am Klosterberg zeigten die Marktgemeinderäte, nachdem ihnen klar geworden war, dass das Investitionsprogramm und die Förderung über die Altstadtsanierung erhebliche Lücken zur Finanzierung offen lassen. Zur Verhinderung des überörtlichen Durchgangs- verkehrs will man künftig ein Teilstück der Straße komplett sperren.

Statt der erhofften 90 Prozent macht der Zuschuss noch nicht einmal die Hälfte der Bausumme aus. Zur Finanzierung der anderen Hälfte sollen die Gemeinde und, nach Meinung des Bürgermeisters, die Anwohner beitragen. Deshalb waren in dieser öffentlichen Sitzung die Anwohner in großer Zahl vertreten. Viele von ihnen hatten im Vorfeld dieser Sitzung ihre Zustimmung zur Sanierung widerrufen, weil sie sich über die Konsequenzen nicht ausreichend informiert fühlten.

Es wäre das erste Mal, dass Anwohner von Ortsstraßen, die nicht in einem Siedlungsgebiet liegen, an den Ausbaukosten beteiligt würden, obwohl die entsprechende Satzung schon seit vielen Jahren existiert. So stand für die Räte die Frage im Raum, ob man unter diesen Umständen bei der Regierung überhaupt einen Antrag auf Zuschüsse einreicht oder von der Klosterbergsanierung in dieser Form nicht jetzt gleich Abstand nimmt. Mit oder ohne Beiträge der Anwohner könne sich die Gemeinde das nicht leisten. Nachdem Bürgermeister und Verwaltung zusicherten, mit dem Antrag gehe man keine Durchführungsverpflichtung ein, stimmten alle Marktgemeinderäte der Antragstellung zu.

Zuvor wurden Gestaltungsmöglichkeiten vom Architekten Johann Ernst vorgestellt, wie sie mit Denkmalschutz, Regierung und Anwohnern vorbesprochen worden sind. Nicht alle Wünsche und Ideen von Planern oder Markträten können umgesetzt werden. Teilweise versagten Grundstückseigentümer die Zustimmung, teilweise die Regierung die Förderung. Ansonsten blieb es bei den bisher besprochenen Maßnahmen. Ein relativ schmales Band von weniger als drei Metern soll als Fahrweg asphaltiert werden, rechts und links davon soll bis zu den Hauswänden ein gut begehbares Pflaster verlegt werden.

<i>unterer Teil - ab Rathaus (ganz links)</i>
unterer Teil - ab Rathaus (ganz links)

Auch zur Verkehrsregelung hat man eine Entscheidung herbei geführt. Gegen fünf Stimmen wurde beschlossen, das Teilstück zwischen der Oberen Hainthalstraße und dem Mesnerhaus für alle Fahrzeuge zu sperren. Fahrzeuge, deren Halter ihren Wohnsitz am Klosterberg haben, können eine Sondergenehmigung erhalten. Gegen die Sperrung hatten Markträte argumentiert: Man stelle sich vor, der Klosterberg wäre wunderschön und keiner sieht es! Wegen der extremen Steigung eigne sich die Straße nicht als Flaniermeile für Fußgänger, weshalb weder Kastler noch Touristen gerne den Anstieg zur Burg zu Fuß unternähmen.

<i>oberer Teil mit Burgeinfahrt</i>
oberer Teil mit Burgeinfahrt

Der Bürgermeister meinte, man könne die Totalsperrung ja auch mal wieder aufheben; es sei jetzt eben die einfachste und preiswerteste Lösung. Dagegen wurde gehalten, dass die Konsequenz aus dieser Sperrung die Umgestaltung der Klosterberg-Einmündung in die B299 beim Gasthaus Berghof sein müsse. Das Einbiegen Richtung Kastl und Neumarkt sei dort schwierig und gefährlich. Derzeit wäre so ein Verkehr zwar noch eine Seltenheit, künftig aber dann ja wohl Pflicht für alle. Einstimmig wurde beschlossen, diese Einmündung entsprechend eines Vorschlages aus dem Gemeinderat umzugestalten. (nla)

Ist-Stand und Vorschlag zur Verbesserung:

Der Durchschuss, von Amberg kommend, ist derzeit nahezu ungebremst möglich. Allein die Vernunft derer, die um die Problematik weiter unten wissen, führt bei manchem hier bereits zu reduzierter Geschwindigkeit. Dennoch fahren die meisten mit deutlich mehr als 50 km/h ein. Umso unangenehmer erfolgt das Einbiegen für aus Richtung Neumarkt kommende Fahrzeuge oder solche, die umgekehrt vom Klosterberg kommend in Richtung Neumarkt wollen. Omnibusse und LKWs überfahren den geschotterten Bereich der Trompete zur Wasserbehälter-Zufahrt. Deren Spuren zeichnen sich am Asphalt deutlich ab und wurden als Grundlage für nachfolgende Bildbearbeitung verwendet.

<i>Foto und Bildmontage: Heinz Lang</i>
Foto und Bildmontage: Heinz Lang

Das bearbeitete Bild zeigt auf, dass mit einem Rückbau der geradlinigen Einfahrt und einer tropfenförmigen Weitung des Zwickels, eine rechtwinkelige Einmündung möglich ist. Sie folgt den Schmutzspuren der Omnibusse, entspricht also realen Möglichkeiten. Eine Verziehung der Bushaltestelle in Richtung Amberg wäre nötig.

Die Kraftfahrer, die von Schule, Kirche oder Zahnarzt kommen, dürfen künftig nicht mehr über den Klosterberg hinunter in Ort Kastl und müssen oben beim Berghof eine 180-Grad-Kehre schaffen. Sie sollten klugerweise weit links ausholen, also ausscheren, sich so dem möglichen Unfallgegner aus Richtung Amberg geradezu in den Weg stellen, damit sie schließlich angemessen „rechtwinkelig vor der B 299“ zu stehen kommen. Denn andernfalls gelangen sie beim Einfahren in die Bundesstraße auf die Gegenseite, was dramatische Folgen haben kann, weil die Kurve der Bundesstraße beim Schulverkehrsgarten erst sehr spät die aus Richtung Neumarkt ankommenden Fahrzeuge erkennen lässt.

PDF-Download des Schreibens von Marktrat Heinz Lang an Bürgermeister am 11.10.2009: "Argumente gegen die Totalsperrung eines Teilstückes der Klosterbergstraße"

Ein Beitrag dazu von Hermann Sehr in seinem Blog
      http://kastler.blog.de/2009/10/21/klosterbergstrassensanierung-kosten-anlieger-7213222/

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